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Letzten Endes gab es dann zum Glück keine weiteren Komplikationen auf den Flügen von Zürich nach Brüssel (SWISS) und von Brüssel nach Stuttgart (germanwings). Als Sahnehäubchen haben wir dann in Stuttgart noch erfahren, dass unser komplettes Gepäck verloren gegangen ist. Das hätte echt nicht mehr sein müssen, aber hey, was anderes kann man von American wohl echt nicht erwarten. Am Stuttgarter Flughafen wollten sie dann bei der Vermisstmeldung des Gepäcks auch erst nicht einsehen, dass die Gepäckstücke nach Wiederauffinden an verschiedene Adressen geschickt werden sollten. Schließlich wohnen meine Schwester und ich mit Mitte und Ende Zwanzig nicht mehr bei unseren Eltern. Es hieß, wir hätten den gleichen Nachnamen und deswegen muss es eine Adresse sein. Wir konnten den netten Herren dann davon überzeugen, wenigstens an zwei unterschiedliche Adressen zu liefern. Meine Schwester wohnt im selben Stadtteil wie ich und kann sich ihr Gepäck nun bei Gelegenheit bei mir abholen. Wir hatten unser Gepäck zumindest 24h später bekommen. Meine Eltern haben auch zwei Tage nach dem Flug immer noch nichts bekommen.

Zunächst einmal handelte es sich nicht wie gebucht um einen Direktflug von Miami nach Zürich. Es gab einen Zwischenstopp in New York (NYC). Davon habe ich am Flughafen erfahren, als ich keine Boardkarte nach Zürich bekommen hatte. Die wussten da noch nicht mal von dem Flug nach Zürich! Der Service in Miami war grottig. Viel zu wenig besetzte Check-In Terminals, komplett überfordertes Personal beim Security Check. Es hab nicht mal die Schalen, in die man Kleinkram wie Telefone oder Schmuck legen konnte. Überall lagen dadurch verloren gegangene Lippenstifte und sonstiger Kleinkram rum. Die Flüssigkeiten wurden nicht direkt überprüft. Beim Gate dann die nächste Überraschung: Der Flug ist überbucht, wir konnten nicht erfahren, ob wir einen Platz bekommen. Kurz vor dem Boarding dann endlich die Erleichterung: Wir hatten Sitzplätze. Bei dem Hinweis, meine Eltern benötigen aufgrund ihrer Kniebeschwerden Gangplätze, wurde ich sehr unfreundlich angeraunzt, ich solle gefälligst zufrieden sein mit dem was ich bekomme. Meine Mutter hat mehrere Knieoperationen hinter sich! Zum Glück konnten wir dann in der Maschine entsprechend untereinander und mit anderen tauschen. Der Flug von Miami nach NYC verlief dann soweit reibungslos (bis auf das miserable Essensangebot).

Ich möchte hier noch kurz erwähnen, dass auf dem knapp dreistündigen Flug von Miami nach NYC nur ein kleiner Keks und eine Stunde später ein Getränk gereicht wurde. Das ist absolut unzureichend. Nun aber weiter in der Geschichte: In NYC angekommen konnten wir zum Glück schnell feststellen, wo der Weiterflug nach Zürich abfliegen sollte. Es gab dann kurz darauf die Meldung eines Gate-Wechsels und Verspätung um 30min. Am neuen Gate angekommen wurde uns gesagt, dass es sich um eine technische Störung bei der Wartung handelt und diese aktuell nicht behoben werden kann. Auch hier wurde keine Rücksicht auf die gesundheitsbedingten Sitzplatzwünsche meiner Eltern genommen. Mit einer Stunde Verspätung hat das Boarding angefangen. Im Flugzeug dann der Schock: Die Maschine war nicht nur uralt, sondern auch so eng bestuhlt wie bei einem zweistündigen RyanAir-Flug. Wieder durch Sitztausch haben wir es hinbekommen, dass meine Eltern Gangplätze bekommen konnten. Mein Vater (ca. 1,84m) konnte auf seinem eigentlichen Mittelplatz nämlich nicht einmal Platz nehmen. Selbst ich (1,64m) bin mit den Knien am Vordersitz angestoßen! Das ist eine Zumutung ohne Gleichen. Nach weiteren ca. 30min Warten im Flieger dann die Durchsage, dass die Crew fehlt, um das Flugzeug vom Gate wegzuziehen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits seit einigen Stunden nichts mehr getrunken und gegessen und bin dann zu einer Flugbegleiterin gegangen, um mir einen Becher Wasser geben zu lassen. Diese waren mit der Situation so überfordert, dass sie trotz Rufknopf nicht zu den Plätzen gekommen sind. Wir wurden immer weiter vertröstet. Nach 2h im Flugzeug gab es dann endlich Kekse als Versorgung. Ständig hieß es, wir würden bald losfliegen. Nach insgesamt 3,5h Verzögerung bewegte sich die Maschine dann endlich. Zu dem Zeitpunkt hatten wir immer noch nur Kekse bekommen. Wir sind dann noch mal genau 30min über's Rollfeld getuckert. Mit 4h Verspätung haben wir dann endlich abgehoben.

In dem Flieger von NYC nach Zürich gab es keine Monitore in den Sitzen. Das habe ich bei einem Transatlantikflug noch nie erlebt. Der Flieger war zudem sehr alt und die Turbinen unerwartet laut. Immerhin gab es kleine Monitore an der Decke vom Mittelgang und einen Kopfhöreranschluss an den Sitzen. Leider gab es ein starkes Pfeifen auf der Leitung, wodurch es schwer war, den Film zu verstehen. Schade war auch, dass es nur diesen einen Film gab, aber immerhin besser als gar nichts. Der Flug war sehr turbulent und da ist man über jede Ablenkung dankbar.

Durch die starken Turbulenzen, das Alter und der Zustand der Kabinen, sowie die Tatsache, dass vor Abflug über eine Stunde an einem technischen Defekt gewerkelt wurde, hat das Sicherheitsgefühl durchaus gelitten. Ich selbst bin routinierter Flieger und mir haben die Turbulenzen nicht so viel ausgemacht. Aber meine Mutter und meine Schwester haben zwischendurch viel geweint vor Angst. Generell hat man sich in dem Flieger von NYC nach Zürich sehr unwohl und eingeklemmt gefühlt. Die Sitzlehne ließ sich nur wenige Grad nach hinten neigen. Man fühlte sich wie auf einem Schulstuhl oder ähnlichem. Ich habe nur knapp eine halbe Stunde schlafen können auf dem siebenstündigem Flug. In Zürich angekommen war uns bereits bewusst, dass wir unseren Anschlussflug verpasst hatten. Erst wurde allen Passagieren gesagt, dass alle bereits auf neue Flüge umgebucht wurden. Aber bei drei Familien (inklusiver meiner) hatte dies leider nicht geklappt. Wir haben noch mal 30min in einem kalten Gang im Terminal warten müssen, bis wir die tolle Nachricht bekamen, dass wir für diesen Tag keinen Direktflug mehr bekommen konnten. Alternativ wurden wir umgebucht auf zwei Flüge über Brüssel (!) nach Stuttgart. Damit sollten wir dann noch mal 6h unterwegs sein und insgesamt 8h später in Stuttgart ankommen als ursprünglich geplant. Natürlich haben wir das Angebot dann in Ermangelung an Alternativen angenommen. Auf die Frage nach Essensgutscheinen für den Flughafen wurde uns gesagt, wir sollen uns an den nächsten American Airlines Schalter wenden. Leider mussten wir innerhalb kurzer Zeit das Terminal wechseln und noch mal durch den Security Check. Somit kamen wir gerade rechtzeitig für's Boarding nach Brüssel. Einen AA-Schalter hatten wir auf dem Weg dahin nicht gefunden.