Die spanische Ostküste ist sehr vielfältig. Wir haben eine Reiseroute zusammengestellt, die euch und euren Kindern das entspannte spanische Flair näherbringt.
Von Deutschland aus erreicht ihr Valancia per Flugzeug in unter drei Stunden. Mit einem Mietwagen seid ihr vor Ort flexibel und nehmt nur die Highlights der Costa Valencia und Costa Blanca mit, die euch und eure Kinder wirklich interessieren.
Ihr seht Natur, die ihr hier nicht vermutet, genauso wie moderne Architektur. Kleine romantische Gassen entführen euch aus dem Alltag und kulinarische Köstlichkeiten gibt es obendrauf. Traumstrände zum Sandburgen bauen, die Wasserparks in Benidorm und der unbeschreiblich schöne Zoo in Valencia lassen dann auch noch die Kinderherzen höherschlagen.
Die moderne, beeindruckende Stadt am Meer hat nicht nur viele Gesichter, sondern ist außerdem noch die Geburtsstadt der Paella. Die beste Paella soll es in vielen Restaurants geben. Einheimische empfehlen aber das Casa Carmela oder auch La Riuà und Levante. Wenn ihr euch kulinarisch gestärkt habt, seid ihr bereit für die wunderschöne und gut erhaltene Altstadt Barrio (Viertel) del Carmen. Sie sticht aus dem modernen Stadtbild heraus und die verwinkelten Gassen laden zum entspannten Schlendern ein. Haltet die Augen offen – es gibt hier sehr viele schöne und kreative Streetart-Werke zu entdecken.
Einen Tag solltet ihr für den wunderschönen Zoo Bioparc einplanen. Eure Kinder werden es euch danken. Im Park Cabecera gelegen, umfasst die Anlage über 100.000 Quadratmeter. Die Tiergehege sind so angelegt, dass ihr als Besucher die Zäune nicht seht. Ihr macht also sozusagen einen Spaziergang mit den Giraffen, Elefanten und Gorillas. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr den Nilpferden beim Planschen zusehen.
Eine weitere schöne Attraktion für die ganze Familie ist das Aquarium L'Oceanogràfic. Dort könnt ihr Meeresbewohner, wie Haie, Delfine und sogar Belugawale in riesigen gläsernen Becken beobachten. Bei beiden Attraktionen solltet ihr etwas zu essen für eure Kinder einpacken, die Preise sind wie so oft in solchen Anlagen sehr hoch.
Auch wenn ihr mit euren Kindern unterwegs seid, wollt ihr euch vielleicht die eine oder andere Sehenswürdigkeit bzw. ein Museum anschauen. Gerade weil man nicht weiß, wie lange die Kids durchhalten, lohnt sich ein Besuch am Sonntagvormittag. Denn da bieten fast alle Museen und Sehenswürdigkeiten freien Eintritt.
Wenn ihr in dem kleinen Buñol (Maps Link) ankommt – wunderschön gelegen, 40 km entfernt von Valencia in einer bergigen Region mit idyllischer Natur – werdet ihr euch niemals vorstellen können, dass dieser Ort auch wild und laut sein kann. Doch das ist er, einmal im August jeden Jahres, wenn die Tomatenschlacht Tomatina gefeiert wird. Dieses Jahr am 28.8. ist es wieder soweit. Ca. 4 Mal so viele Menschen, wie die Stadt Einwohner hat (rund 10 Tsd.), bewerfen sich mit Tomaten und feiern ausgelassen das Leben. Diese Tradition entstand 1945 bei einem traditionellen spanischen Festumzug. Jugendliche mischten sich unter die Teilnehmer. Dabei kam es zu einem Gerangel. Da der Umzug an einem Gemüsemarkt vorbeiführte, schnappten sich die Jugendlichen im Eifer des Gefechts Tomaten und die Schlacht musste von der Polizei beendet werden.
Das Fest ist jedes Jahr sehr gut besucht. Auf eure Kinder solltet ihr also besonders gut Acht geben. Mit den ganz Kleinen unter 5 ist die Schlacht vielleicht nicht empfehlenswert. Es gibt aber eine Alternative für Kinder. Generell sind aber alle Teilnehmer aufgefordert, die Tomaten vor dem Wurf zu zerquetschen. Ihr solltet zudem alte Kleidung, feste Schuhe und bestenfalls eine Schwimmbrille zum Schutz tragen.
Vor oder nach dem Spektakel empfehlen wir euch auf jeden Fall noch ein wenig von Buñol anzuschauen. Die mittelalterliche Burg, das sie umgebende historische Viertel und die Kirche El Salvador sowie zahlreiche Parkanlagen sind sehr sehenswert. Naturliebhaber sollten sich auch die Umgebung der kleinen Stadt anschauen, wie bspw. die Höhle Cueva Alta und die Gegend um den Fluss Juanes.
Tickets gibt es ab 12 Euro. Bucht diese unbedingt rechtzeitig. Für dieses Jahr sind die günstigsten Tickets schon vergriffen.
Tickets buchenNach dem aufregenden Aufenthalt in Buñol geht die Reise weiter entlang der Costa de Valencia und Blanca bis nach Calp (Link Maps). Die Fahrt dauert, egal, ob ihr von Valencia oder Buñol startet, ca. anderthalb Stunden. Der Küstenort ist bei Besuchern vor allem wegen seiner 13 km langen Küste mit wunderschönen Sandstränden und kleinen Buchten so beliebt.
An den meistbesuchten Stränden La Fossa (Blaue Flagge) und Arenal-Bol erwarten euch feiner Sand, kristallklares Wasser und schön angelegte Strandpromenaden. Außerdem könnt ihr verschiedene Wassersportarten ausprobieren, wie Jet Ski oder Stand Up Paddling. Es gibt zahlreiche Veranstalter und Agenturen, die Equipment vermieten oder Touren anbieten, z. B. auch Kayak-Touren für die ganze Familie. Schnorchelfans können besonders in Les Bassetes eine große Artenvielfalt am Meeresgrund in glasklarem Wasser entdecken. Boottouren und Sporttauchen lohnt sich vor allem in den Buchten La Manzanera und Les Urques.
Wer etwas mehr Ruhe und Naturbelassenheit sucht, wird an der Cala de Baladrar mit der Bucht Cap Blanc fündig. Hier gibt es zwar keinen Sand- sondern Kieselsteinstrand, aber dafür werdet ihr mit Idylle, ruhigem Wasser und einem Schnorchelparadies belohnt.
Tipp: Im Juli und August könnt ihr am Strand von Levante, La Fossa und Arenal-Bol Kinofilme für alle Altersgruppen anschauen.
Ursprung und Wahrzeichen von Calp ist der Peñón de Ifach, ein ca. 330 m hoher ins Meer hineinragender Kalksteinfelsen, von dem aus ihr eine hervorragende Aussicht auf Calp und die Küste genießen könnt. Außerdem beheimatet der Naturpark eine große Tier- und Pflanzenvielfalt. Ein Aufstieg zum Gipfel lohnt sich also auf jeden Fall und dauert ca. 1,5 Stunden, mit Kindern je nach Alter wahrscheinlich etwas länger. Am besten startet ihr mit festem Schuhwerk gleich früh morgens. Dann umgeht ihr größere Menschenmassen auf dem schmalen Pfad nach oben.
In nur 20 Autominuten erreicht ihr das verträumte Künstler-Städtchen Altea. Vor allem die auf einem Hügel gelegene Altstadt, verzaubert mit ihrem kulturellen Charme, den schmalen Gassen, den kleinen Häusern mit weißen Fassaden und Bepflanzung an den Giebeln. Da Altea seit dem 18. Jahrhundert ein Zufluchtsort für viele Künstler ist, werdet ihr auch viele Ateliers, Galerien und Malereien an und in den Häusern entdecken.
Wenn ihr durch die Straßen schlendert, seht ihr schon von weiten die eindrucksvollen blauen Kuppeln der Kirche Parroquia De Nuestra Señora Del Consuelo. Der schönste Weg zu Kirche und Vorplatz führt über die niedliche Calle Mayor mit ihren vielen hübschen Balkonen. Im Sommer könnt ihr bevor oder nachdem ihr die Kirche besichtigt habt je nach Tageszeit, über den Markt Muestra de Artesanía auf dem Kirchplatz bummeln. Auf diesem gibt es wunderschöne Handwerkskunst zu bestaunen und kaufen.
Anschließend belohnt ihr eure Kinder mit dem besten Eis Alteas – die Eisdiele Qvo Helado Artesano ist nur ca. 100 m von der Parroquia De Nuestra entfernt. Wenn ihr lieber leckere Törtchen und Pralinen genießen möchtet, dann lauft von der Kirche 50 m in die andere Richtung und ihr entdeckt die Pastelería De Sabors. Viele Touristen bewerten die Pâtisserie als hervorragend und weltbeste. Also lasst es euch schmecken. Solltet ihr das Flair von Altea noch ein wenig genießen und ein paar Tage länger in der Stadt bleiben wollen, dann habt ihr vielleicht auch noch Zeit, euch am schönen 8 km langen Kieselstrand zu entspannen. Eure Kinder sind sicher dankbar.
Wenn ihr nicht mit euren Kindern unterwegs seid, würden wir euch raten: Fahrt schnell an Benidorm (Maps Link) vorbei und gleich nach Guadalest. Denn hier reiht sich ein Hotelhochhaus ans nächste und der Strand gleicht einer Sardinendose. Entspannung sieht anders aus. Das war aber nicht immer so.
Vor 50 Jahren lebten im Küstendorf Benidorm noch viele Fischer und überall grasten Schafe. Ein geschäftstüchtiger Bürgermeister legte dann in den 50er Jahren den Grundstein für das heutige Benidorm.
Nebenan befindet sich aber der Wasservergnügungspark Aqualandia, den ihr nicht nur euren Kindern zuliebe besuchen solltet. Der Park bietet für jede Altersgruppe passende Attraktionen und wirbt mit der höchsten freistehenden Rutsche Europas sowie der größten Kapselrutsche der Welt. Neben diesen spektakulären Rutschen gibt es aber auch für kleine Kinder in der Laguna und im Adventureland viel zu entdecken und jede Menge Wasserspaß.
Auf der Webseite des Parks werden euch sogar verschiedene Routen vorgeschlagen, je nach Interesse und Alter. Noch ein Tipp: Am besten besucht ihr den Park unter der Woche, allerdings wird er in der Hauptsaison immer recht voll sein. Um beim Eintrittspreis ein wenig zu sparen, lohnt es sich vorher online nach einem Rabattgutschein zu stöbern.
Sowohl von Altea als auch Benidorm fahrt ihr ca. 30 bis 40 Minuten nach Guadalest (Maps Link). Eine kurvige Bergstraße führt euch ins malerische Hinterland, wo euch das Castell de Guadalest auf einem Felsen in knapp 600 m Höhe erwartet. Die Burganlage ist sehr gepflegt und beherbergt verschiedene Ausstellungen mit Gemälden, Keramik oder Möbeln. Zum Teil müsst ihr einen kleinen Eintritt von 2 bis 3 Euro bezahlen. Kostenfrei, aber zugleich unbezahlbar, ist der Ausblick auf den türkis leuchtenden Bergstausee und den Gebirgszug Sierra de Aixortà.
Hier könnt ihr euch schon mal einen kleinen Eindruck von der Burg verschaffen. Wie man sieht, gibt es für Kinder sogar einen kleinen Spielplatz in der Burganlage. Den Kinderwagen solltet ihr wegen der vielen Treppen lieber im Auto lassen, wenn möglich.
Die Gegend lädt zudem hervorragend zu einer Wanderung ein. Je nachdem, wie alt eure Kinder sind, könnt ihr z. B. den Stausee (ca. 10 km) umrunden und die herrlich grüne und bergige Umgebung bestaunen. Wenn ihr lieber noch ein bisschen Zeit in der Stadt verbringen möchtet, gibt es für den Gaumen eine kleine Auswahl an niedlichen Cafés und Restaurants und ein paar Geschäfte zum Durchbummeln.
Ihr wollt noch mehr paradiesische Natur genießen? Dann fahrt ein Stück Richtung Altea zurück zu den Algar Wasserfällen. Die Landschaft ist atemberaubend und das Wasser der verschiedenen Wasserfälle glasklar. Im Sommer könnt ihr dort sogar baden. Eure Kinder haben die Nase voll von Bergen, Bäumen und Blättern? Dann besucht noch, den nahegelegenen Dino-Themenpark und der Familienfrieden ist gerettet.
In einer Autostunde fahrt ihr von Guadalest oder auch Altea nach Alicante (Maps Link). Um entspannt in der Stadt anzukommen, sucht ihr euch am besten ein Café, eine kleine Tapas-Bar oder ein gemütliches Restaurant. Lasst das spanische Flair auf euch wirken und genießt die kulinarische Vielfalt. Die Cervecería Sento Rambla wird häufig empfohlen und als sehr authentisches, lebhaftes Lokal mit ausgefallenen Tapas Kreationen beschrieben.
Probiert in Alicante auch eines der typischen Reisgerichte z. B. Arroz a banda oder Arroz a la alicantina. Reis ist ein Hauptbestandteil der hiesigen Küche. Gaumen und Kinder sind nun zufrieden? Dann nutzt die Chance für einen Rundgang durch die Altstadt el Barrio entlang des Rathauses und der Basilika Santa Maria. Alternativ lohnt sich auch die Besichtigung der Burg Santa Barbara inklusive Bummel über den kunsthandwerklichen Markt. Das in der Burg befindliche Stadtmuseum MUSA hält spannende Ausstellungen für eure Kinder bereit. Außerdem werden im Park Ereta nebenan interaktive Veranstaltungen für die kleinen Besucher angeboten. Nähere Infos findet ihr hier.
Alternativ könnt ihr Alicante auch wunderschön mit dem Fahrrad erkunden. Hier findet ihr Infos zu geführten Touren und zum Verleih.
Für noch mehr Urlaubsfeeling sucht ihr einen der schönen Sandstrände Alicantes auf – für Familien super geeignet sind z. B. der Playa de Urbanova, de San Juan oder de la Albufereta. Ein Ausflug, der sich ebenfalls für die ganze Familie hervorragend eignet, ist eine Überfahrt zur Insel Tabarca. Eure Kinder bekommen das Gefühl, als kleine Piraten eine Insel zu erobern und ihr könnt euch auf Ruhe, wunderschöne Natur und die traditionelle Küche freuen. An diesem Ort lasst ihr einfach die Seele baumeln und könnt die Zeit mal kurz vergessen.
Wenn ihr euch selbst verpflegt, solltet ihr in der Markthalle einkaufen. An den über 200 Ständen und Geschäften bekommt ihr u. a. frisches Obst, Gemüse, Meeresfrüchte, Fleisch und spanische Delikatessen zu sehr guten Preisen. Die Halle allein mit ihrer halbrunden Kuppel ist ebenfalls sehenswert.
Die vorgeschlagene Route führt euch durch das moderne Valencia, die Naturschönheiten im Hinterland, Attraktionen für die Kinder sowie die Traumstrände an der Mittelmeerküste und gibt euch somit einen vielseitigen Einblick. Garantiert gibt es auf der Strecke noch viel mehr zu sehen. Von Alicante aus lohnt es sich bspw. auch noch, einen Abstecher zum Palmenhain in Elche zu machen. Dieser ist mit wunderschönen Spazierwegen, Wasserfällen, Wildtieren und Kinderspielplätzen ein kleines Idyll für die ganze Familie. Das ist nur ein Ort von vielen, der sich noch zu besuchen lohnt, aber das macht ihr am besten abhängig von der Länge eures Urlaubes.
Doch eins ist sicher. Nur Tapas schlemmen, Eis schlecken und die Atmosphäre aufsaugen zwischen den schmalen Gassen, lässt euch auch tief eintauchen in das spanische Lebensgefühl. Viel Spaß!