Zusätzlich zu den genannten Unterscheidungsmerkmalen gibt es einige messbare Divergenzen, die Billig-Airlines von sogenannten Netzwerk-Carriern wie bspw. Lufthansa und Co. unterscheiden. In der Praxis lässt sich allerdings feststellen, dass vermehrt auch herkömmliche Flüge als Billigflug benannt werden. Dies resultiert aus der Tatsache, dass tendenziell preiswertere Flüge oftmals als Billigflüge bezeichnet werden – und das nicht selten fälschlicherweise, da es sich häufig um günstige Angebote von Netzwerk-Carriern handelt. Der Preis ist in diesem Fall das einzige Merkmal, das Netzwerk-Carrier mit Billigfluganbietern gemein haben. Entgelte für Services, Zuladung in Form von Gepäck, bessere Sitzkomforts und weitere fallen hingegen dennoch an und sind häufig in den Gesamtkosten geschickt versteckt. Denn ebendieses Thema Billigfliegen machen sich auch teurere Airlines zunutze, indem sie des Öfteren Restplatzangebote besonders günstig bewerben, auf versteckte Kosten wie Gepäckzuschläge, Steuern und Treibstoffaufpreise hingegen nicht direkt hinweisen. Dies hat zur Folge, dass sich der real mögliche Endpreis deutlich vom beworbenen Angebot unterscheidet, sodass dann nicht nur aus preislicher Sicht, sondern auch in Bezug auf die genannten Unterscheidungskriterien nicht mehr vom Billigfliegen die Rede sein kann. Besonders deutlich wird dieses Marketingprinzip der großen Airlines bei Mittel- und Langstreckenreisen, die von Billigfluglinien standardisiert selten bis gar nicht angeboten werden. Diese Tatsache kennen die Airlines, sodass sie weiter entfernte Flüge, die von Billigairlines gar nicht angeboten werden, ebenfalls als Billigflüge titulieren. Wer günstige Billigflüge ausmacht und bucht, kann besonders preiswert reisen, sofern der Fluggast die Einschränkungen zugunsten einer erheblichen Preisersparnis in Kauf nehmen möchte. Auch hier gilt, dass sich ein frühes Buchen lohnt und die Kosten für Tickets nochmals reduzieren kann.